Der Künstler hinterließ ein ebenso vielseitiges, wie umfangreiches Oeuvre, bestehend aus Zeichnungen, Arbeiten auf Papier in Mischtechnik, Fotografien mit zeichnerischer Intervention, Druckgrafik und dreidimensionalen Arbeiten.
Adolf Buchleiter war vor allem ein großartiger Zeichner und ein sehr systematisch denkender und arbeitender Künstler. Seine Vorgehensweise aus der Wiederholung kleinster Einzelformen, den Mikrokosmen in monatelanger Arbeit ein Gesamtwerk – einen Makrokosmos zu entwickeln, entsprach einer mathematisch, analytischen Denkungsweise.
Mit Graphit- oder Farbstift, Kugelschreiber oder stark verdünnter Tusche formte er zentimeter kleine Zeichen. Buchleiter arbeitete diszipliniert, täglich, vielleicht wie besessen.
Der Künstler setzte Behutsamkeit und Langsamkeit gegen Hast, Lärm und zunehmend inhumane Lebensbedingungen sowie die Phantasielosigkeit moderner Städtebaukonzepte.
„Es müsste eine Kunst kommen, die mehr Zeit braucht“, so formulierte er selbst.
Am 11.12.1929 wird Adolf Buchleiter in Heidelberg geboren.
Besuch des Realgymnasiums und Konservatoriums der Musik in Heidelberg.
Lehre als Gold- und Silberschmied in Heidelberg.
Gesellenjahr als Modellmacher.
Jazzmusiker in verschiedenen Heidelberger Bands.
Studium an der Kunst- und Werkschule Pforzheim.
Assistent bei Prof. K.H. Wienert an der Kunst- und Werkschule Pforzheim.
Lehrauftrag für Zeichnen und Malen an der Kunst- und Werkschule Pforzheim.
Parallel freie Mitarbeit bei Architekten und in der Schmuckindustrie Pforzheim und Heidelberg.
Beteiligung und Preise bei renommierten Kunstwettbewerben.
Berufung zur Dozentur für Gestaltlehre an der Staatlichen Werkkunstschule Kassel.
Kooperation mit den "Center for Advanced Visual Studies" am Massachusetts Institute of Technology Massachusetts / USA unter Leitung von Georgy Kepes.
Berufung zum ordentlichen Professor an der Gesamthochschule Universität Kassel, Fachbereich Kunst.
Adolf Buchleiter tritt nach 37 Jahren Lehrtätigkeit in den Ruhestand. Es entstehen jetzt Zeichnungen von bis zu 5 Quadratmetern Größe, an denen er 6-8 Monate arbeitet und sich mit dem Phänomen der Zeit(losigkeit) sowie Dantes "Göttlicher Komödie" auseinandersetzt.
Nach langer Ausstellungspause nahm Adolf Buchleiter wieder den Dialog mit dem Kunstpublikum auf und gab in einigen Einzelausstellungen Einblicke in seine Arbeiten.
Die Millenniumsausstellung im Kasseler Kunstverein (anschließend im Reuchlinhaus Pforzheim) "Zwischen göttlicher und menschlicher Komödie" löste bei den Betrachtern Staunen und Nachdenklichkeit aus.
Am 3. März 2000 starb Adolf Buchleiter nach einem tragischen Unfall in Kassel.
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