Künstler dem Vergessen entreißen

27/08/2012

Wer erinnert sich noch an den großartigen Maler und Grafiker Carl Ludwig Frommel, der das erste Atelier für Stahlstich in Deutschland gründete und bis zu seinem Tod im Jahr 1863 in Ispringen lebte? Oder Philipp Jacob Becker (1759–1829), den Pforzheimer Künstler, der als Stipendiat des Markgrafen nach Rom reisen konnte? Der 2004 verstorbene Pforzheimer Maler Wolfgang Kappis mag einigen noch gegenwärtig sein – aber wie lange noch? Den Nachlass professioneller Maler und Bildhauer will Kunsthistorikerin Regina Fischer künftig hegen und pflegen – und zwar mit ihrem Programm „Art and Memory“.

Wie das funktioniert: Die Nachfahren von Künstlern können die Dienstleistungen dieser Datenbank abonnieren. Die Pforzheimerin erstellt dann eine Seite mit Vita und Porträtfoto, mit Ausstellungsübersicht, einer Beschreibung des Oeuvres und des künstlerischen Schaffens sowie fünf Abbildungen von Arbeiten. Doch Fischer will mit ihrem Angebot vor allem die Erinnerung an das Individuum lebendig halten. Und so soll es anlässlich von Jubiläen auch Veröffentlichungen und Ausstellungen geben, mit Vorträgen und Führungen durch ehemalige Ateliers sollen Kunstinteressierte angesprochen werden. Und mit einem vierteljährlich erscheinenden Newsletter will sie jeweils einen anderen Maler oder Bildhauer in den Fokus des Interesses rücken. Außerdem wird es kleinere Ausstellungen in Privaträumen geben.

Viele Aktivitäten geplant

Regina Fischer strotzt vor Plänen: Die Vortragsreihe „Unvergessen“ in der Pforzheim Galerie wird sich diesen Künstlern widmen, bei den Löblichen Singern will sie eine der herausragenden Persönlichkeiten vorstellen, gemeinsam mit PZ-Lesern sollen Häuser und ehemalige Ateliers erkundet werden. Ganz begeistert ist die Kunsthistorikerin über die Unterstützung, die sie bereits erfahren hat. So würdigt Oberbürgermeister Gert Hager in einem Grußwort auf der Seite ihr Bemühen „dem Vergessen entgegen zu wirken“ und zu dokumentieren, welch hohes Niveau die in Pforzheim wirkenden Künstler gehabt hätten. Auch Landrat Karl Röckinger ist sehr angetan von diesem „anwachsenden Online-Lexikon“. Und weil nicht alle verstorbenen Künstler sich kümmernde Erben haben, hat die Werner-WildStiftung vier Patenschaften übernommen und der Freundeskreis der Pforzheim Galerie sponsort einen Nachlass: Damit Künstler, wie Hermann Armbruster, Rudolph Huthsteiner, Becker und Frommel, aber auch Malerinnen wie Mely Joseph in unserem Gedächtnis bleiben.

Regina M. Fischer

Artikel auf PZ-news.de 

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